Dienstag, 5. August 2008

Einkehr



Bei einem Wirte, wundermild;
da war ich jüngst zu Gaste;
ein goldner Apfel war sein Schild
an einem langen Aste.

Es war der gute Apfelbaum,
bei dem ich eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum
hat er mich wohl genähret.

Es kamen in sein grünes Haus
viel leichtbeschwingte Gäste;
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das beste.

Ich fand ein Bett zu süßer Ruh
auf weichen, grünen Matten;
der Wirt, er deckte selbst mich zu
mit seinem kühlen Schatten.

Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit,
da schüttelt' er den Wipfel.
Gesegnet sei er allezeit
von der Wurzel bis zum Gipfel!

1 Kommentar:

EinzigundArtig hat gesagt…

Lange Jahre habe ich diese hübschen Zeilen nicht mehr gehört...schade.
Habe mich gefreut und erinnere mich noch gut an die Kindertage, wo wir das gelernt haben....ob man das heute auch noch den Kindern beibringt?Fürchte fast, nicht !!!
Liebe Grüße aus Berlin von

claudia